Pichler über Sauerzopf

1971, als ich nach einer Ausstellung, die mich viel Kraft gekostet hat und nach der ich schwer wieder zu meiner Arbeit zurückfand, riet mir Alfred Schmeller, der damalige Direktor des Museums des 20. Jahrhunderts, einige Zeit im Atelierhaus in Neumarkt an der Raab zu verbringen. Er nannte mir zwei Menschen, die ich dort treffen sollte. Mit dem einen, Feri Zotter, hatte ich studiert, den anderen, Edi Sauerzopf, hatten Freunde, die schon in Neumarkt waren, öfter erwähnt. Sie erzählten von einem Zeichner, der, wo immer sich aufhält, einen Skizzenblock bei sich hat und mit großer Geschwindigkeit alles festhält, was ihm vor die Augen kommt.

Gleich die ersten Tage lernte ich ihn kennen, und in der für mich neuen Welt waren seine Ratschläge und seine wirklich große Hilfsbereitschaft ein Bestandteil meines sofortigen Wohlfühlens in dieser Gegend. Ich hatte schon die ganze Zeit nach einem Stück Land gesucht, auf dem ich meine Pläne verwirklichen könnte, und hatte im Südburgenland endlich die Landschaft gefunden, die mir dafür geeignet erschien. Bei meinem nächsten Besuch sprach ich mit Edi Sauerzopf über meine Pläne. Er zeigte mir ein Haus in St. Martin, von dem er glaubte, daß es mir gefallen würde. Mit seiner und Feri Zotters Hilfe war der Kauf bald abgeschlossen. Jeder Mensch, der mich kennt, weiß, welche Bedeutung diese Entscheidung für meine Arbeit und mich bekommen hat. Ich werde ein Leben lang in seiner Schuld stehen. (Walter Pichler, 12.6.1995)