Wien 1977

Museum des 20. Jahrhunderts

Diese Ausstellung ist … ein kleiner Paukenschlag. Der Mann, der da zeigt, was er kann, hat zwar seine künstlerische Begabung eher spät entdeckt – aber er hat das … Anfängerhafte weit, weit hinter sich gelassen und ist zumindest in einem Schaffensbereich zu einem Ergebnis gelangt, das staunen lässt und sehr, sehr gespannt macht auf die weitere Entwicklung dieses Mannes.

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Er ist ein Virtuose des Bleistifts. Seine Landschaftsstudien sind Resultate eines konsequent vorangetriebenen, eines bei stenographischen Kürzeln angelangten Verknappungsprozesses. Sauerzopf versteht es, mit wenigen Strichen, mit einigen Krakeln nicht nur Atmosphäre zu erzeugen, sondern auch das Einmalige, das Physiognomische einer Landschaft einzufangen. Hier ist er am souveränsten, am eigenständigsten – vielleicht, denn auch seine Kampfszenen, seine Mogersdorfer Schlachtenblätter lassen aus ihrem Kritzelwirrwar, die ergänzende Phantasie des Betrachters genau führend, erstaunlichstes Leben entstehen. Außerdem ist dieser Eduard Sauerzopf auch ein begabter Portraitist …

Hellmut Butterweck (Die Furche, März 1977) aus Anlass der Ausstellung “Zeichnungen 1974-1977” im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien

Fotos: Eduard Sauerzopf